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Der Crandale Zwinger

Unser kleiner Crandale Zwinger wurde im Frühjahr 1999 nach zweijähriger Planung Wirklichkeit. Zu dieser Zeit teilten wir bereits seit sieben Jahren unser Leben mit Retrievern. Unser Ziel ist es, Labradore zu züchten, die sich bei der Arbeit auf der Jagd bewähren und darüberhinaus auch angenehmer Begleiter für Familien im Alltag sind.  

Der Labrador stammt aus dem kleinen St. John Water Dog, der den Wintermannschaften der Fischer auf Neufundland bei ihrer harten Arbeit half. Diese Männer brauchten einen Hund, der ein guter Schwimmer war und dessen Aufgabe war, Fisch und Fangerät zu apportieren. Darüberhinaus sollte er Wassergeflügel aufstöbern und mit ihnen im Landesinneren zur Jagd gehen. Dieser Hund war für die Fischer aber nicht nur Arbeits- sondern auch Lebensgefährte in den langen einsamen Wintern.

St. John Water Dog
(mit freundlicher Genehmigung des Kynos Verlags)

Die ersten St. John Hunde kamen Anfang des 19. Jh. nach England, wo sie vom 2. Earl of Malmesbury, seinem Sohn, Enkel und dem Duke of Buccleuch gezüchtet wurden. Sie machten ihre Hunde in aristokratischen Kreisen populär, und so fand der Labrador, wie er nun genannt wurde, immer mehr Freunde.

Richard Wolters beschreibt in seinem Buch eindrucksvoll seine Suche auf Neufundland nach einem Waterdog. Seine Bilder zeigen einen schwarzen Hund mit weissem Brustfleck und weissen Pfoten, der keineswegs wie ein heutiger Ausstellungslabrador aussieht, aber durchaus vielen Field-Trial-Labradoren ähnelt.

FTCh. Haretor Abel of Bellever

Sogenannte Field-Trial-Labradore sind Labradore aus Zuchtlinien, in denen über Jahrzehnte hinweg auf Arbeitsqualitäten wie Leichtführigkeit, will-to-please, Weichmäuligkeit, Suchfreude und ausgeprägte Apportierfreudigkeit, die sie für die Arbeit nach dem Schuss qualifizieren, selektiert wurde.

In England und in Kontinentaleuropa, wie z.B. in Belgien, Dänemark und Österreich, finden zwischen September und Januar  Field Trials statt. Der Höhepunkt des Jahres ist in England die Championship, die im Dezember stattfindet. Der Gewinner dieser Prüfung erhält den Titel eines Field-Trial-Champions (FTCh). Dieser Titel kann ansonsten über mehrere Anwartschaften erlangt werden.

Die Hunde, die sich in diesen Prüfungen messen, müssen nicht nur sportlichen Ansprüchen genügen (schnell,lenkbar, grosser will-to-please) sondern vor allen Dingen Jagdverstand mitbringen. Sie müssen in der Lage sein, in schwerem Gelände zu suchen und selbstständig angeschossenes Wild zu verfolgen und zu apportieren. Gleichzeitig müssen sie geduldig und ruhig warten können, da ohne Aufforderung zum Apport laufen (Einspringen)  und Fiepen zum Ausschluss führt. Sie können keinen Erfolg haben, wenn sie nervös und hyperaktiv sind !!

Line auf einem Field Trial
(mit freundlicher Genehmigung des Kynos Verlags)

Diese Eigenschaften machen Field-Trial-Labradore auch im täglichen Leben zu überaus angenehmen Begleitern, wenn man ihnen die Möglichkeit bietet, für ihre Besitzer etwas zu tun. Dies bedeutet nicht nur jagdliche Arbeit, ihre Fähigkeiten prädestinieren  sie ebenso für Sanitäts- und Lawinenhundearbeit, als Rettungs- und Katastrophenhunde oder für die Dummyarbeit. Durch diese Zusammenarbeit scheinen sie einen manchmal wortlos zu verstehen und zu erahnen, womit sie ihren Besitzer glücklich machen können.

Der Ursprung der Crandale's wurde 1995 gelegt, als wir Vreni Ommerli und durch sie die Züchter  von  Timberdale Minette, Brigitte Raaflaub und Paul Flück,  kennenlernten. Minette  kam als Welpe zu uns und  sollte Clemens Begleiterin  auf der Jagd werden. 1998  importierten wir aus reinen englischen Arbeitslinien Conneywarren Wispie Willow. als weiteren Hund für den jagdlichen Gebrauch. Wir beide sind Jäger und haben die meiste Freude an Niederwildjagden, insbesondere auf Flugwild.   

Nach fast vierjähriger Arbeit und intensiver Beobachtung unserer Minette haben wir uns dazu entschlossen, mit ihr zu züchten. Am 30. August 1999 fiel unser A-Wurf aus Timberdale Minette und Conneywarren Spike. Anfang 2002 haben wir uns entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg fortzusetzen und einen weiteren Wurf mit Minette zu machen. Am 14. September 2002 fiel unser B-Wurf aus Kelland Black Hussar. Beide Würfe haben unsere Erwartungen und Hoffnungen mehr als erfüllt, Crandale Able und Crandale Anemone aus unserem ersten Wurf haben mittlerweile ebenfalls bereits Nachwuchs und arbeiten mit ihren Besitzern Günther Kohler und Manfred Höfling sehr erfolgreich im jagdlichen und Dummy-Bereich. Auch aus unserem B-Wurf haben mittlerweile die Ersten ihre Arbeitsprüfungen erfolgreich absolviert: Crandale Bazil qualifizierte sich in der Anfängerklasse für das Workingtest Finale 2004.

Dual Ch. Banchory Bolo
(mit freundlicher Genehmigung des Kynos Verlags)

Wir züchten im Deutschen Retrieverclub (DRC), dem größten deutschen Retrieverrassehundeverein, dem VDH und der FCI angeschlossen, Mitglied des JGHV. Der DRC hat strenge Zuchtbestimmungen, so ist es Pflicht zur Erlangung der Zuchtzulassung Röntgenuntersuchungen auf HD und ED, sowie eine Untersuchung der Augen durchzuführen. Ein Wesenstest (WT) ist ebenso Pflicht wie eine Formwertbeurteilung (FW) und mindestens einer der beiden Partner muss eine Retrievertypische Prüfung abgelegt haben. Der Wurf wird von einem Wurfabnahmeberechtigten abgenommen, um eine artgerechte Aufzucht und Haltung der Welpen und Zuchthunde zu gewährleisten.

Unser Zuchtziel sind Labradore, die sich durch Gesundheit, Arbeitsfreude und Wesensfestigkeit auszeichnen. Dabei bevorzugen wir den alten klassischen Typ Labrador, wie er bis in die dreißiger Jahre z.B. vom berühmten Banchory Zwinger von Lady Howe gezüchtet wurde: schlank, leicht und  beweglich mit grosser Arbeitsfreude und -drang.


 
 
 
 
 
 
 
 


(c) Dr. Clemens Hardewig, Rubensstr. 16, 53175 Bonn